1. Grobplanung
2. Feinplanung
3. Verlaufsplanung überprüfen
4. Umsetzungs-arbeiten durchführen
5. Unterrichts-durchführung
6. Unterricht reflektieren
Grobplanung
Am Anfang jeder Unterrichtsstunde steht die Grobplanung. Das Ziel hierbei ist eine grobe Struktur der Stunde zu skizzieren. Dabei sollten die folgenden Punkte geklärt werden (Euler & Hahn, 2014):
Rahmenbedingungen und Grundentscheidungen
Lernvoraussetzungen und Lerninhalte
Grobe Sachanalyse
Reflexion des eigenen didaktischen Handelns
Lernziele (Grobziele)
Bestimmung von Lehr-Lernmethoden (grob)
Rahmenbedingungen und
Grundentscheidungen
Zu Beginn der Unterrichtsplanung gilt es die Rahmenbedingungen zu analysieren und die nötigen Grundentscheidungen zu treffen. Hierzu gehört als erstes die Berücksichtigung der Vorgaben des Bildungsplans, aus welchen die Lerninhalte der Stunde abzuleiten sind (Euler & Hahn, 2014). Darüber hinaus sind die zeitlichen und räumlichen Rahmenbedingungen sowie eigene Voraussetzungen und Erwartungen zu analysieren (ebd.).
Lernvoraussetzungen und Lerninhalte
(Sachanalyse)
Neben den Zielen des Bildungsplans beeinflussen auch die Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler die Auswahl der Lerninhalte. Diese Lernvoraussetzungen lassen sich in vier Kategorien unterteilen (Wild, Hofer & Pekrun, 2001):
kognitiv
(Was wissen meine Schülerinnen
und Schüler schon?)
motivational
(Wie interessant ist das Thema für die
Lernenden?)
emotional
(Welche Emotionen verbinden die
Lernenden mit dem Thema?)
sozial
(Brauchen die Lernenden soziale
Kompetenzen für diese Stunde?)
Grobe Sachanalyse
Nachdem die Lerninhalte nun auf Grundlage des
Bildungsplans und der Lernenden ausgewählt wurden,
können diese in der groben Sachanalyse weiter differenziert werden.
Dabei sollte der Dreiklang aus exemplarischer Bedeutung sowie
Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung der Inhalte beachtet werden (Euler & Hahn, 2014).
Die exemplarische Bedeutung fragt danach,
ob die Inhalte einen allgemeinen Sachverhalt exemplarisch darstellen.
Die Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung zielen auf den Gebrauch des Wissens in der Lebenswelt der Lernenden ab.
Haben die Inhalte Relevanz für die Schülerinnen und Schüler oder werden zukünftig wichtig?
Diese Fragen sollten den Lernenden in der Stunde beantwortet werden.
Zusätzlich zu diesem Dreiklang gilt es aktuelle Themen in die Unterrichtsstunde zu integrieren.
Reflexion des eigenen
didaktischen Handelns
Im Zuge der Grobplanung sollte die Lehrperson sich die Leitvorstellungen zum für didaktisches Handeln bewusst machen. Dabei gilt es auch sich selbst als Lehrperson und das eigene Verhalten zu reflektieren.
Mehr zum Thema:
Die Lehrperson und ihre Umwelt
Lernziele (Grobziele)
Nach Bestimmung der Rahmenbedingungen und Lernvoraussetzungen sind auf Basis des zu vermittelnden Sachinhalts die für die Unterrichtsreihe geplanten Lernziele als Grobziele zu formulieren. Sie dienen der Lehrperson als Orientierung für das methodisch-didaktische Vorgehen.
Mehr zum Thema: Lernziele formulieren
Bestimmung von
Lehr-Lernmethoden (grob)
Schließlich folgt eine grobe Bestimmung der geplanten Lehr-Lernmethoden über die Lehrstrategie. Dabei ist zwischen der direkten und adaptiven Instruktion, dem entdeckenden Lernen und der kooperativen Methode zu unterscheiden.
Mehr zum Thema: Lehrstrategie
2. Feinplanung
Nachdem die Stunde im ersten Schritt grob geplant wurde, geht es in der Feinplanung um die detaillierte Disposition. Dabei sollten die folgenden Punkte ausgearbeitet werden (Euler & Hahn, 2014):
Rahmenbedingungen und Grundentscheidungen
Lernvoraussetzungen und Lerninhalte
Grobe Sachanalyse
Reflexion des eigenen didaktischen Handelns
Lernziele (Grobziele)
3. Verlaufsplanung überprüfen
Nach der Grob- und Feinplanung gilt es nun den erstellten Verlaufsplan zu prüfen. Dabei sollten insbesondere die folgenden Punkte beachtet werden (Euler & Hahn, 2014):
Reflektieren von eigenen
Leitvorstellungen
Vergleich von Unterrichtszielen mit
Lernvoraussetzungen
Berücksichtigung und Antizipation
von Rahmeneinflüssen
4. Umsetzungsarbeit durchführen
Kurz vor der Unterrichtsdurchführung sollten noch die letzten Vorkehrungen getroffen werden. Dazu zählen nach Euler & Hahn (2014):
Formulierung von Frage-,
Aufgaben- und Problemstellungen
Vorbereitung von Materialien
Vorbereitung auf mögliche Probleme
5. Unterrichtsdurchführung
Nun gilt es die in den vorangegangenen Schritten sorgfältig geplante Unterrichtsstunde durchzuführen. Die festgehaltene Unterrichtsverlaufsplanung dient handlungsleitend für die Lehrperson in der Unterrichtsdurchführung.
Mehr zum Thema:
Unterrichtsverlaufsplanung
6. Unterricht reflektieren
Zum Schluss sollte die Stunde reflektiert und
mögliche Schlüsse für die Zukunft gezogen werden.
Dabei können zunächst Abweichungen vom Verlaufsplan analysiert und
schließlich Konsequenzen für zukünftige Unterrichtseinheiten festgehalten werden
(Euler & Hahn, 2014).