1. authentische, lebensnahe Problemstellungen
2. Lernen in verschiedenen Kontexten und Wissen übertragen
3. Perspektiven-lernen und flexible Anwendung
4. Kooperatives Lernen in sozialem Kontext
5. Unterstützung durch die Lehrperson
1. authentische, lebensnahe
Problemstellungen
Die Grundlage eines problemorientierten Unterrichts ist eine von der Lehrperson vorgegebene Problemstellung. Diese kann den Schülerinnen und Schülern anhand einer Beispielsituation präsentiert werden.
Die Situation und die Problemstellung sollten möglichst authentisch und nah an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler sein, um deren Motivation zu maximieren. Darüber hinaus hat dieser Ansatz das Ziel, dass die Lernenden das erworbene Wissen auch außerhalb der Schule anwenden können (Reinmann-Rothmeier & Mandl, 2001).
Beispiel Problemstellung:
Wie gehe ich mit knappem Taschengeld um?
2. Lernen in verschiedenen
Kontexten und Wissen übertragen
Diese zweite Leitlinie besagt, dass Lernende das neue Wissen nicht nur anhand einer Beispielsituation erlernen sollen, sondern auch in der Lage sein müssen, dieses Wissen auf verschiedene Kontexte zu übertragen. Hierzu können im Unterricht unterschiedliche Anwendungsbeispiele erläutert werden. Alternativ, sofern ausreichend Zeit vorhanden ist, können die Lernenden diese auch selbstständig erarbeiten (Reinmann-Rothmeier & Mandl, 2001).
Beispiel Kontext:
Übertragung von Umgang mit Taschengeld zu anderen Gütern oder Dienstleistungen (z.B. auch Arbeitskraft)
und Knappheit als Grundproblem
3. Perspektivenlernen und
flexible Anwendung
Entsprechend der dritten Leitlinie sollen die Schülerinnen und Schüler das neu erlernte Wissen nicht nur auf verschiedene Beispielsituationen anwenden (zweite Leitlinie), sondern das Eingangsbeispiel auch aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Im Wirtschaftsunterricht spielen dabei vor allem die Akteure des Wirtschaftskreislaufs eine Rolle (z.B. Verbraucherinnen und Verbraucher, Erwerbstätige, Staat, Unternehmen, etc.). Für die Umsetzung im Klassenzimmer eignen sich hierfür beispielsweise Rollenspiele oder Gruppenarbeiten, wobei die vierte Leitlinie, kooperatives Lernen, zu tragen kommt (Reinmann-Rothmeier & Mandl, 2001).
Beispiel Perspektiven:
Unterschiedliche Perspektiven auf Knappheit
z.B. individuelle Perspektive, unternehmerische Perspektive und volkswirtschaftlich-systematische Perspektive
4. Kooperatives Lernen
in sozialem Kontext
Um diese Leitlinie umzusetzen wird die Problemstellung in kooperativen Lernsettings gelöst (Reinmann-Rothmeier & Mandl, 2001). Dabei sollte unter anderem auf positive gegenseitige Abhängigkeit und individuelle Verantwortlichkeit geachtet werden. (Adl-Amini & Völlinger, 2021)
Beispiel Gruppenarbeit:
Think-Pair-Share, Peer-Teaching, Gruppenpuzzle
5. Unterstützung durch
die Lehrperson
Um Überforderung zu vermeiden und so die Motivation der Schülerinnen und Schüler aufrecht zu erhalten, sollte die Lehrkraft neben dem Lehrangebot auch die passende Unterstützung anbieten und dabei nach dem Prinzip Hilfe-zur-Selbsthilfe vorgehen (Reinmann-Rothmeier & Mandl, 2001).
Beispiel Unterstützung:
Zwischenergebnisse prüfen, Material zur
Bearbeitung und Lösungshinweise
z.B. als gestufte Hilfen zur Verfügung stellen, individuell unterstützen, usw.